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Whatsapp Elektronische Kommunikation

WhatsApp

16.05.2019

Nachrichtendienst in aller Munde...

WhatsApp ist ein Nachrichtendienst, der aus den meisten deutschen Handys nicht mehr wegzudenken ist. Egal, ob mit dem eigenen Partner, mit Freunden, Geschäftskollegen oder in Gruppenchats - die meisten von uns nutzen den Messanger täglich und versenden Nachrichten, Bilder, Videos und Sprachdateien. Längst hat WhatsApp die klassische SMS abgelöst.

Die rechtliche Einordnung des Dienstes und der Datenschutz sind hingegen schwierige Fragen, die immer wieder in den Medien für Aufsehen sorgen. Die Kommunikation findet über das Internet statt, daher fällt die Einordnung als Telemediendienst oder Telekommunikationsdienst schwer.

Achtung Altersbeschränkung

Mit Einführung der neuen Datenschutzgrundverordnung hat sich auch die Altersbeschränkung von WhatsApp geändert: mittlerweile darf der Nachrichtendienst nur noch von Jugendlichen über 16 Jahren genutzt werden. Im Moment gibt es noch keinen Alterscheck, dieser soll künftig eingeführt werden. Aber auch Kinder unter 16 Jahren dürfen den Dienst mit Zustimmung Ihrer Eltern nutzen.

In den Whatsapp Nutzungsbedingungen heißt es dazu: "Wenn du nicht alt genug bist, um in deinem Land berechtigt zu sein, unseren Bedingungen zuzustimmen, muss dein Erziehungsberechtigter in deinem Namen unseren Bedingungen zustimmen."

Tipp

Wenn Sie Ihrem minderjährigen Kind erlaubt haben, WhatsApp auf seinem Handy zu installieren und zu nutzen, dann sind Sie nach Ansicht des Amtsgerichts Bad Hersfeld (Az.: F 120/17 EASO) in der Pflicht: Dieses entschied im Mai 2017, dass Eltern zum einen die schriftliche Zustimmung aller Kontakte des Kindes einholen müssen, da Ihre Daten an WhatsApp durch das synchronisieren des Adressbuchs weitergegeben werden. Zum Anderen müssen Eltern einmal im Monat ein Gespräch mit Ihrem Kind über die Verwendung des Mobiltelefons führen.

WhatsApp und das eigene Adressbuch

Damit WhatsApp funktionieren kann, muss die App wissen, an welche Kontakte im eigenen Adressbuch eine WhatsApp Nachricht versendet werden kann und an wen nicht. Dafür übermittelt unser Telefon regelmäßig die darauf gespeicherten Kontakte an Whatsapp und zwar auch diejenigen, die den Messanger Dienst nicht nutzen.

Sie können den Zugriff auf Ihre Adressliste durch die Einstellungen verhindern. Wie das funktioniert, hängt von Ihrem Betriebssystem ab.

Tipp

Der oben genannte Beschluss des Amtsgerichts Bad Hersfeld war auch für diese Thematik interessant: So wurde die Mutter des Minderjährigen WhatsApp Nutzers verpflichtet, eine schriftliche Einverständniserklärung aller Kontakte zur Datenweitergabe einholen. Anderenfalls sei die Nutzung rechtswidrig und das Kind sei der Gefahr von Abmahnungen ausgesetzt. Ob private Nutzer des Nachrichtendienstes wirklich kostenpflichtig abgemahnt werden können, wenn Sie die Kontakte aus ihrem Smartphone mit WhatsApp synchronisieren ist noch nicht abschließend geklärt. Ein Verstoß gegen § 1 BDSG liegt bei rein privater Nutzung eigentlich nicht vor.

 

WhatsApp: Rechte an Bildern und Nachrichten

Immer wieder ist es ein Thema: wie sieht es um die Rechte an eigenen Bildern und Texten aus, die man über WhatsApp verschickt? Wenn Sie den Dienst regelmäßig nutzen, werden Sie auch bereits über diese Frage gestolpert sein. In den AGB des Unternehmens heißt es:  

„Damit wir unsere Dienste betreiben und bereitstellen können, gewährst du WhatsApp eine weltweite, nicht-exklusive, gebührenfreie, unterlizenzierbare und übertragbare Lizenz zur Nutzung, Reproduktion, Verbreitung, Erstellung abgeleiteter Werke, Darstellung und Aufführung der Informationen (einschließlich der Inhalte), die du auf bzw. über unsere/n Dienste/n hochlädst, übermittelst, speicherst, sendest oder empfängst. Die von dir im Rahmen dieser Lizenz gewährten Rechte beschränken sich auf den Zweck, unsere Dienste zu betreiben und bereitzustellen..."

Sie erlauben WhatsApp damit, alle Bilder, Texte, Videos und Audiodateien zu nutzen um den Dienst bereitzustellen und zu betreiben. Für die Statusmeldungen und das Profilbild hat sich WhatsApp weitere Rechte gesichert. Wie die eigenen Nachrichten und Bilder von dem Nachrichtendienst nun genau verwendet werden um den Dienst zu betreiben und bereit zu stellen ergibt sich aus den allgemeinen Geschäftsbedingungen nicht.

Gesammelte Daten des Nachrichtendienstes

Das dürfte keine große Überraschung sein: WhatsApp sammelt die Daten ihrer Kunden und verwendet sie, um nach eigenen Angaben : "die Dienste zu betreiben, anzubieten, zu verbessern, zu verstehen, zu individualisieren, zu unterstützen und zu vermarkten.“ Zu diesen Daten gehören:

  • Telefonnummer
  • E-Mail-Adresse (sofern angegeben)
  • Profilnamen
  • Telefonnummern von Kontakten (das können Sie in den Einstellungen verbieten)

Darüber hinaus erfasst Whatsapp Daten über die durchschnittliche Nutzungsdauer, welche Funktionen genutzt werden und von welchem Handy (Smartphonemodell, Mobilfunknetz) auf den Dienst zugegriffen wird.

Gut zu wissen

WhatsApp Business

Seit Januar 2018 gibt es nun eine neue App des Nachrichtengiganten: WhatsApp Business richtet sich vor allem an kleinere Unternehmen, die über die App ihren Kundenkontakt führen möchten. Der Unternehmer kann hier seinen Standort, Kontaktdaten und Öffnungszeiten für Kunden hinterlegen. Darüber hinaus können standartisierte Nachrichten versendet werden, ähnlich einer Bestätigungsemail.

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0800 3746-555
gebührenfrei